USP (Unique Selling Proposition)

Was ist ein USP?

USP, deutsch Alleinstellungsmerkmal, ist das Akronym / die Abkürzung für Unique Selling Point oder Unique Selling Proposition. Es handelt sich somit um das Alleinstellungsmerkmal eines Produkts, einer Leistung oder eines Unternehmens. Somit kann es alles sein, was Dein Produkt oder Deinen Service einzigartig macht und einen Mehrwert bietet. Es vermittelt somit das Verkaufsversprechen an den Kunden und zeigt diesen, welchen Zusatznutzen es im Vergleich zu Konkurrenzangeboten gibt.

Mithilfe eines USPs kannst Du Kunden also zeigen, was Dich von den Wettbewerbern und deren Produkten unterscheidet und was Dich besser macht. Dies ist besonders im Marketing wichtig, da Unternehmen mit USPs die einzigartigen Nutzenversprechen ihrer Produkte in den Mittelpunkt stellen. Oftmals werden sie als Special Features beworben, die das eigene Produkt vom Konkurrenzangebot abhebt. Unique Selling Points können deshalb auch als Wettbewerbsvorteile bezeichnet werden. Folgendes kann dabei unter anderem das besondere Extra sein:

Was bringen Dir USPs?

Betrachtest Du das Marktumfeld, wirst Du feststellen, dass dieses homogen und gesättigt ist. Das bedeutet, dass es eine breite Masse an Waren gibt, die zum Teil eins zu eins austauschbar ist. So hast Du beispielsweise in einem Supermarkt die Auswahl zwischen ca. 15 verschiedenen Ketchup-Sorten oder ein prall gefülltes Käsesortiment. Für welchen Ketchup oder Käse Du Dich entscheidest ist dabei egal, wenn Du nicht gerade auf Deinen Liebling bestehst. Du kannst die einzelnen Artikel somit ganz einfach und problemlos untereinander austauschen bzw. ersetzen. Das sind sogenannte Substitutionsgüter.

Um nicht einfach austauschbar zu sein, benötigst Du Unique Selling Points für Deine Produkte und eine gewisse Positionierung am Markt. Beides macht dem Kunden klar, wieso er sich für Dein Produkt entscheiden sollte und was es von anderen abhebt. Doch nicht nur die Nutzenversprechen Deiner Produkte kannst Du durch USPs hervorheben. Auch Alleinstellungsmerkmale von Dienstleistungen helfen Dir dabei, attraktiver auf Kunden zu wirken. USPs sind somit Grundlage dafür, ob ein Produkt wirklich erfolgreich wird oder nicht und deshalb essenziell für Deine Marketingstrategie.

Welche Eigenschaften hat ein USP?

Es gibt verschiedene Merkmale, die ein Produkt oder eine Dienstleistung haben kann. Doch nicht alle davon sind auch gleichzeitig USPs. Um wirklich ein Alleinstellungsmerkmal zu sein, gibt es verschiedene Voraussetzungen:

Anhand dieser Merkmale kannst Du herausarbeiten, welche Produktmerkmale aus besondere Verkaufsargumente und Alleinstellungsmerkmale genutzt werden können.Anhand dieser Merkmale kannst Du herausarbeiten, welche Produktmerkmale aus besondere Verkaufsargumente und Alleinstellungsmerkmale genutzt werden können.

Unterscheidung zwischen USP, Basisnutzen und Zusatznutzen

Die Begriffe USP (Unique Selling Proposition), Basisnutzen und Zusatznutzen spielen eine zentrale Rolle im Marketing und der Produktstrategie. Der USP bezeichnet das einzigartige Verkaufsversprechen eines Produkts oder einer Dienstleistung, das es von den Wettbewerbern abhebt und für die Zielgruppe besonders attraktiv macht. Der Basisnutzen hingegen umfasst die grundlegenden Funktionen oder den Grundwert, den ein Kunde von einem Produkt oder einer Dienstleistung erwartet. Es ist das, was das Produkt grundsätzlich leisten muss, um als Option in Betracht gezogen zu werden. Der Zusatznutzen stellt ergänzende Vorteile dar, die über den Basisnutzen hinausgehen und das Angebot für den Kunden noch attraktiver machen. Während der USP für die einzigartige Positionierung im Markt steht, sichern Basis- und Zusatznutzen die grundlegende Zufriedenheit und erhöhen die Bindung der Kunden durch zusätzliche, oft emotionale oder bequemlichkeitsbezogene Vorteile.

Wo stößt ein USP (Unique Selling Point) an seine Grenzen?

Ist etwas nicht einzigartig, kannst Du es auch nicht als Alleinstellungsmerkmal hervorheben. Ein Problem dabei ist, dass Dein Produkt oder Deine Leistung im ersten Moment vielleicht als einziges mit einem besonderen Feature ausgestattet ist. Dies kann sich jedoch relativ schnell ändern. Wettbewerber können diese Eigenschaften ebenfalls in ihre Produkte einbauen. Schlimmstenfalls bieten sie ihre Produkte dann sogar noch günstiger an, als Du es kannst. Die Folge ist, dass Du neue USPs für Deine Produkte und Leistungen entwickeln musst. Aber keine Sorge – Du musst das Rad nicht neu erfinden. Oftmals reicht es ergänzende USPs zu dem ursprünglichen Alleinstellungsmerkmal hinzuzufügen, die dieses weiter definieren und dadurch noch einzigartiger machen.

Außerdem sind USPs besonders in der Anfangsphase des Produktlebenszyklus sinnvoll, da sie hier Aufmerksamkeit generieren und sich gut für PR– und Werbezwecke eignen. Ist das Produkt erst mal etabliert, ist der Werbeeffekt von USPs geringer. Ist die Nachfrage nach einem Produkt gesättigt, bringen Dir USPs beinahe gar nichts mehr.

Das Bild zeigt den Produktlebenszyklus eines fiktiven Produkts. Dabei ist die Y-Achse Umsatz und Gewinn und die X-Achse kennzeichnet die Zeit.
Während der ersten beiden Phasen des Produktlebenszyklus (Einführung und Wachstum) sind USPs besonders relevant (blau gekennzeichnet). In den Phasen Reife, Sättigung und RÜckgang sind USPs nicht mehr so kaufentscheidend wie in den vorherigen beiden Phasen.
Während der ersten beiden Phasen des Produktlebenszyklus sind USPs besonders relevant

Schritt für Schritt: So findest Du die richtigen USPs für Deine Produkte und Dienstleistungen

  1. Analysiere den Markt und dessen Trends
    Nur wenn Du weißt, was aktuell auf dem Markt ist, wohin er sich entwickelt und was zukünftig gebraucht wird, kannst Du die perfekte Lücke für Dein Produkt oder Deine Dienstleistung finden.
  2. Führe eine Benchmark durch – Welche USPs haben Deine Wettbewerber?
    Wo liegen die Stärken und Schwächen der Produkte und Dienstleistungen der Konkurrenz? Betrachte das Angebot der Wettbewerber genau, um aus deren Fehlern zu lernen und Dir an den Best Practices etwas abzuschauen.
  3. Finde Deine eigenen Stärken
    Jetzt kennst Du Deine Wettbewerber schon ziemlich gut. Jetzt ist die Frage: Wo sind Deine eigenen Stärken? Überlege Dir, was davon wohl die beste Wirkung nach außen und auf Kunden hat und was Dich einzigartig macht.
  4. Analysiere Deine Zielgruppe – Welche Kaufmotive gibt es?
    Um ein Produkt oder eine Leistung erfolgreich zu machen, musst Du die Bedürfnisse und Wünsche Deiner Zielgruppe kennen. Hier sind wir wieder beim Stichwort Zielgruppenrelevanz: Was motiviert sie zum Kauf? Was ist ihnen wichtig? Nimm die Kaufentscheidungen der Kunden genau unter die Lupe.
  5. Identifiziere die Potenziale
    Kennst Du Deine Schwachstellen? Gut! Nutze diese, um sie zu optimieren. Nur so kannst Du Dein Potenzial voll ausschöpfen.
  6. Definiere Deine USPs
    Es ist so weit: Du kennst Deine Stärken, Deine Konkurrenz und Deine Kunden. Es wird Zeit die USPs grob festzuhalten. Mithilfe von Kreativitätstechniken kommst Du ganz leicht auf gute Ideen.
  7. Formuliere Deine USPs
    Die Ideen stehen, jetzt wird es Zeit das ganze konkret auszuformulieren und zu verbreiten. Nutze die Dir zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle, um Deine Kunden zu informieren.
  8. Baue nachhaltig auf Einzigartigkeit und Verteidigungsfähigkeit
    Die USPs werden das Produkt/die Dienstleistung nur dann langfristig erfolgreich machen, wenn sie wirklich einzigartig und glaubwürdig bleiben. Achte also darauf, dass Du die Einzigartigkeit pflegst, stärkst und regelmäßig prüfst. Außerdem müssen Deine Produkte/Leistungen auch über längere Zeit hinweg das halten, was sie bzw. deren USPs versprechen.

Beispiele für Unique Selling Propositions (USPs) aus verschiedenen Branchen

BrancheUnternehmenUnique Selling Proposition (USP)
TechnologieAppleIntuitive Benutzeroberfläche und hochwertiges Design
E-CommerceAmazonSchnelle Lieferung und außergewöhnlich breites Produktsortiment
AutomobilTeslaInnovative Elektrofahrzeuge mit führender Autopilot-Technologie
LebensmittelBen & Jerry’sEngagement für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit
BekleidungNikeHochleistungs-Sportbekleidung mit ikonischem Branding
FinanzdienstleistungenPayPalSicherer, einfacher Online-Zahlungsverkehr ohne Bankinformationen
ReisenAirbnbEinzigartige Unterkünfte weltweit mit lokalem Erlebnischarakter
KosmetikLushFrische, handgemachte Kosmetik mit ethischen Inhaltsstoffen
KüchenausstattungWMFLuxuriöse, Innovative und hochwertige Küchenprodukte
HaushaltsgeräteDysonEffizientes Staubsaugen ohne Beutel

Diese Tabelle zeigt, wie unterschiedliche Unternehmen ihre USPs nutzen, um sich in ihren jeweiligen Märkten zu differenzieren und eine starke Marke aufzubauen.

Bedeutung des Unique Selling Propositions (USP) für das Geschäftsmodell

Der Unique Selling Proposition (USP) eines Unternehmens ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg seines Geschäftsmodells. Der USP definiert die Alleinstellungsmerkmale eines Produkts oder einer Dienstleistung, die es von der Konkurrenz abgrenzen. Diese Einzigartigkeit ist nicht nur ein zentraler Faktor für die Markenidentität, sondern auch für die Kundenakquise und -bindung. Ein klar kommunizierter USP hilft potenziellen Kunden, den spezifischen Wert eines Angebots schnell zu erkennen und kann die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflussen. Darüber hinaus unterstützt ein starker USP die Preisstrategie eines Unternehmens, indem er es ermöglicht, Premiumpreise für wahrgenommene Exklusivität zu verlangen. In einer von Porter (1985) durchgeführten Studie wurde festgestellt, dass ein klar definierter USP Unternehmen dabei hilft, eine fokussierte Strategie zu verfolgen, die sich positiv auf die Profitabilität auswirkt. Kotler und Keller (2016) betonen ebenfalls, dass die Entwicklung eines USP essentiell für die Differenzierung in gesättigten Märkten ist und somit eine nachhaltige Wettbewerbsvorteil schafft.

Folglich ist der USP nicht nur ein Marketinginstrument, sondern ein fundamentaler Baustein des Geschäftsmodells, der über den langfristigen Erfolg eines Unternehmens entscheiden kann.

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