KI Legal Day von Digital Beat – Rechtliche Aspekte der Künstlichen Intelligenz
04.03.2025
04 min
eologyeo:newsKI Legal Day von Digital Beat – Rechtliche Aspekte der Künstlichen Intelligenz
Künstliche Intelligenz ist aus dem (Büro-)Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie automatisiert Prozesse, analysiert Daten und unterstützt Entscheidungen in vielen Bereichen. Ähnlich wie der PC wird sie einen festen Platz in der täglichen Arbeit einnehmen. Die steigende Bedeutung von KI zeigt sich auch in den Nobelpreisen 2024, die Errungenschaften auszeichnen, die ohne KI-gestützte Forschung und Forschung über KI nicht möglich gewesen wären.
Beim KI Legal Day von Digital Beat standen zentrale rechtliche Fragen im Mittelpunkt. Experten aus verschiedenen Fachbereichen beleuchteten die Herausforderungen und Regelungen, die für Unternehmen und Entwickler relevant sind. Themen wie Urheberrecht, Datenschutz, Regulierung und der Einsatz von Chatbots wurden detailliert diskutiert.
Quelle: Digital Beat
KI und Urheberrecht
Dr. Dominik Herzog, Fachanwalt unter anderem für Medienrecht, erläuterte die urheberrechtlichen Konsequenzen bei der Nutzung von KI zur Erstellung von Inhalten. Die entscheidende Frage ist, inwieweit ein bestehendes Werk als Grundlage verwendet wird und ob es wesentlich verändert wurde.
Wenn eine KI ein Bild oder einen Text auf Basis eines bestehenden Werks erstellt, ohne dieses deutlich zu verändern, bleibt das ursprüngliche Urheberrecht bestehen. In einem solchen Fall ist die Zustimmung des Urhebers erforderlich, um das neue Werk zu nutzen oder zu veröffentlichen.
Ein konkretes Beispiel wurde anhand eines Kunstwerks gezeigt, das von einer Künstlerin erstellt wurde. Diese Version wurde mit einer Variante, die mit DALL·E generiert wurde, verglichen. Da das KI-Bild erhebliche Veränderungen aufwies und nicht direkt als Ableitung des Originals erkennbar war, greift in diesem Fall kein Urheberrecht. Solche Abgrenzungen sind zentral, da KI-gestützte Kreativität immer häufiger für kommerzielle Zwecke eingesetzt wird.
Unternehmen müssen bei der Nutzung von KI eine Reihe von Fragen klären:
Wofür wird KI eingesetzt? KI darf nicht für andere Zwecke genutzt werden als ursprünglich vorgesehen.
Ist das Training datenschutzkonform? Wenn personenbezogene Daten zum Training einer KI genutzt werden, müssen alle rechtlichen Vorgaben erfüllt sein.
Wie werden Kundendaten verarbeitet? Eine Einwilligung ist erforderlich, wenn personenbezogene Daten genutzt oder gespeichert werden.
Wie werden KI-Entscheidungen getroffen? Transparenz ist hier das Stichwort. Man muss sicherstellen, dass nachvollzogen werden kann, wie die KI zu ihren Ergebnissen gelangt.
Ein besonders kritischer Punkt ist die Frage, ob eine KI Entscheidungen über Menschen treffen darf. In sensiblen Bereichen, wie Bewerbungsverfahren oder Kreditvergaben, ist es zwingend erforderlich, dass ein Mensch die finale Entscheidung trifft.
Ein weiterer Diskussionspunkt ist die Sicherheit von offenen Systemen im Vergleich zu Cloudlösungen. Unternehmen müssen sich bewusst sein, welche Infrastruktur sie für KI-Anwendungen nutzen. Zudem muss sichergestellt werden, dass Löschrechte gewahrt bleiben. Das Entfernen personenbezogener Daten aus großen Sprachmodellen (LLM) stellt eine erhebliche technische Herausforderung dar. Eine mögliche Lösung könnte darin bestehen, Filter nachzuschalten, um unerwünschte Datennutzung zu verhindern.
Datenschutzbeauftragte sollten frühzeitig in die Entwicklung und Nutzung von KI-Prozessen eingebunden werden.
Datenintelligenz und DSGVO-konforme Analysen
Thomas Klußmann präsentierte praxisnahe Anwendungsfälle für den datenschutzkonformen Einsatz von KI in der Datenanalyse. Ein Beispiel war die Nutzung von Tabellen mit KI-Anbindung, um Kundenumfragen und Feedback automatisiert auszuwerten.
Quelle: Digital Beat
Hierbei wurde gezeigt, wie ChatGPT in bestehende Tabellen integriert werden kann, um große Datenmengen effizient zu analysieren. Eine Erweiterung wie GPT for Sheets oder die Einbindung über ein Script ermöglicht es, Umfrageergebnisse und Rückmeldungen zu strukturieren. Entscheidend ist dabei, dass keine personenbezogenen Daten wie Namen oder Adressen einbezogen werden. Die Analyse muss sich ausschließlich auf anonymisierte Daten beschränken.
EU AI Act – Regulierung von KI-Systemen
Moritz Gielen, Fachanwalt für Datenschutzrecht, stellte den EU AI Act vor, der klare Vorgaben für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz definiert. Unternehmen, die KI-gestützte Systeme entwickeln oder nutzen, müssen bestimmte Prinzipien einhalten.
Quelle: Digital Beat / WBS.LEGAL
Die Datenbasis muss objektiv und vielfältig sein, um Verzerrungen und Diskriminierung zu vermeiden.
KI darf keine automatisierten Entscheidungen über Menschen treffen, insbesondere in Bereichen wie Personalwesen oder Finanzdienstleistungen.
Viele Unternehmen entwickeln eigene KI-Richtlinien, um sicherzustellen, dass ethische und rechtliche Standards eingehalten werden. Große Technologieunternehmen wie Google und Microsoft setzen bereits interne Regelwerke um, die die Nutzung von KI reglementieren.
Der AI Act wird die zukünftige Entwicklung von KI-Anwendungen stark beeinflussen. Unternehmen müssen sich frühzeitig mit den neuen Regelungen auseinandersetzen, um rechtliche Risiken zu minimieren.
Chatbots – Effizienzsteigerung durch KI
Ein weiteres Thema war der Einsatz von Chatbots, die zunehmend für die Kundenkommunikation genutzt werden. Sie können sowohl schriftlich als auch telefonisch mit Nutzern interagieren.
62 % der Verbraucher würden lieber einen Chatbot nutzen, als auf einen menschlichen Kundenbetreuer zu warten.
69 % der Kunden würden einen Chatbot nutzen, wenn sie wüssten, dass er ihr Problem schneller lösen könnte.
Chatbots sind der am schnellsten wachsende Kommunikationskanal für Marken und verzeichneten von 2019 bis 2020 ein Wachstum von 92 %.
Wichtig ist, dass der Nutzer jederzeit erkennt, dass er mit einer KI kommuniziert. Transparenz ist hier ein wesentlicher Faktor, um Vertrauen zu gewährleisten. Unternehmen setzen Chatbots gezielt ein, um Prozesse zu automatisieren und den Kundenservice effizienter zu gestalten.
Bedeutung der rechtlichen Rahmenbedingungen für KI
Der KI Legal Day hat gezeigt, dass der rechtliche Rahmen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz ständig weiterentwickelt wird. Unternehmen müssen sich intensiv mit Urheberrecht, Datenschutz, Regulierung und dem Einsatz von KI-gestützten Systemen auseinandersetzen, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Um rechtliche Risiken zu vermeiden und KI verantwortungsvoll einzusetzen, stehen verschiedene Berater zur Seite. Sei es ein Fachanwalt, ein Weiterbildungsunternehmen oder Datenschutzbeauftragte.
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