Linkaudit: Backlink-Profile der Wettbewerber analysieren und eigene Linkmarketing-Strategien davon ableiten
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eologyeo:magazineLinkaudit: Backlink-Profile der Wettbewerber analysieren und eigene Linkmarketing-Strategien davon ableiten
1. Was ist ein Linkaudit
Ein Linkaudit umfasst die detaillierte Überprüfung und Analyse der Backlinks der Wettbewerber im Vergleich zum eigenen Backlinkprofil. Es handelt sich dabei um einen Prozess, bei dem Du die Qualität, Quantität, Relevanz und Struktur Deiner eingehenden Links mit denen Deiner Wettbewerber vergleichst. Hierbei analysierst Du die Daten, um potenzielle Probleme zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen im weiteren Linkmarketing zu ergreifen. Auf diese Weise kannst Du Dein Backlinkprofil entsprechend anpassen beziehungsweise optimieren. Kurz gesagt ist unter einem Linkaudit eine Wettbewerberanalyse und -vergleich zu verstehen.
Im Gegensatz zum Backlinkscreening (Link Detox) werden hier nicht die einzelnen Seiten überprüft, von denen die externen Links kommen, sondern es wird ein Grundriss erstellt, der anzeigt, aus welchen Sichtbarkeitsbereichen (oder ggf. LRT Power*Trust-Bereichen) die Links Deiner Wettbewerber stammen und in welchen Sichtbarkeitsbereichen Deine Links zu verorten sind. Zudem werden folgende Punkte näher betrachtet und verglichen:
Traffic- und Keywordentwicklung
Ranking wichtiger Keywords
Sichtbarkeitsentwicklung
Anzahl der Domainverlinkungen
Entwicklung der Domainverlinkungen
Verhältnis der Startseiten- und Deep-Links
Verhältnis der Linkattribute wie nofollow, sponsored, etc.
Unter diesen Gesichtspunkten lassen sich Ähnlichkeiten und Diskrepanzen feststellen, die als Basis für Dein weiteres Content Outreach Vorgehen herangezogen werden können. Eine natürliche Linkstruktur (z. B. Blogs, Magazine, Branchenverzeichnisse, etc.) beziehungsweise Linkverteilung wird dabei von Google positiv bewertet. Deshalb ist es ratsam, sich an der Linkstruktur Deiner Wettbewerber zu orientieren und größere Abweichung zu vermeiden. Solltest Du mehr Follow- als Nofollow-Links auf Deiner Domain haben, während Deine Wettbewerber eine relativ ausgeglichene Verteilung von Follow- und Nofollow-Links haben, solltest du Dich daran orientieren. Gegebenenfalls bieten sich in diesem Fall Advertorials an, um Dieses Attribut zu stärken.
2. Auswahl der Hauptwettbewerber
Bevor Du mit Deinem Linkaudit starten kannst, solltest Du die Top 3 Deiner Wettbewerber identifizieren. Bei diesen handelt es sich in der Regel um Wettbewerber aus Deiner Branche, die eine ähnliche oder dieselbe Zielgruppe ansprechen. Außerdem sollten sie die gleichen Dienstleistungen oder Produkte wie Du anbieten. Hier solltest Du die Suchmaschinenrankings Deiner potenziellen Wettbewerber überprüfen. Schaue Dir an, welche Wettbewerber für Deine relevanten Keywords gut positioniert sind und vor Dir ranken. Das sind meist dann auch die Wettbewerber, die eine gewisse Sichtbarkeit und Bekanntheit in der Branche haben. Deren Linkprofil kann Dir Aufschluss darüber geben, was an Deiner Linkmarketing-Strategie optimiert werden kann.
Die Wahl Deiner Top-Wettbewerber sollte in gewissem Maße Deiner Größenordnung entsprechen. Das bedeutet, dass nicht zwingend die führende Konkurrenz aus Deiner Branche selektiert werden muss. Vielmehr sollten Wettbewerber mit einer ähnlichen Ausgangsposition für den Linkaudit ausgesucht werden. Du kannst Dich zum Beispiel an Wettbewerbern mit einer ähnlichen, tendenziell besseren Sichtbarkeits- oder Traffic-Entwicklung orientieren. Aus deren Backlinkprofil lassen sich neue Chancen und Risiken ableiten und Deine eigene Linkstrategie forcieren.
3. Geeignete Tools und Methoden
Um Linkdaten der Wettbewerber zu erfassen, eigenen sich verschiedene Tools und Methoden, wie unter anderem:
ahrefs
SISTRIX
Link Research Tools (LRT)
3.1 ahrefs.com
Neben der Backlinkanalyse bietet ahrefs.com viele weitere Funktionen und Daten, die sich für die Wettbewerbsanalyse eignen. Bei ahrefs.com lässt sich nicht nur Deine Traffic- und Keyword-Entwicklung überprüfen. Über den „Site Explorer“ und den Reiter „Übersicht 2.0“ gelangst Du zu einer Ansicht, die es Dir erlaubt, bis zu 10 Deiner Konkurrenten zu vergleichen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit empfehlen wir Dir, zunächst Deine Top 3 Wettbewerber hinzuzufügen. Dort kannst Du auch den Zeitraum angeben, über welchen Du die Entwicklung nachverfolgen möchtest sowie die Länder auswählen, die für Dich relevant sind.
Solltest Du SEO-Metriken zu einer größeren Zahl Deiner Wettbewerber benötigen, kannst Du über „More“ eine sogenannte Batchanalyse starten. Hier kannst Du bis zu 200 Deiner Konkurrenten einfügen, zu denen Du dann einen Report erhältst, der unter anderem folgende Metriken enthält:
ahrefs Rank
Domain Rating
Anzahl der verweisenden Domains
Anzahl der Backlinks
ahrefs.com bietet darüber hinaus auch eine Art Content-Analyse über die sogenannten „Content Gap“. Hierbei können die Keywords, für die Du bereits rankst, von den Keywords Deiner Wettbewerber abgezogen werden, wodurch Du eine Liste von Keywords erhältst, die Dir noch fehlen. Dabei kann es sich gegebenenfalls auch um sogenannte „Low-Hanging Fruits“ handeln, die es im weiteren Linkmarketing anzuvisieren gilt.
Erläuterung: Unter Low-Hanging Fruits versteht man einfache, leicht erreichbare Ziele, die mit geringem Aufwand oder Ressourceneinsatz erreicht werden können. Das Konzept der „niedrig hängenden Früchte“ wird meist in den Bereichen, Marketing, Geschäftsentwicklung oder Projektmanagement verwendet, um schnell und effizient Fortschritte zu erzielen.
3.2 SISTRIX
Bei SISTRIX kannst Du Dein Linkprofil ebenfalls analysieren. Zunächst gibst Du die zu untersuchende Domain in die Suchleiste ein. Bereits hier wird Dir eine Übersicht gegeben, die neben dem Sichtbarkeitsindex auch die Zahl der Keywords, des organischen Traffics und der Backlinks liefert. Wenn Du nun auf den Reiter „Links“ und „Übersicht“ klickst, erhältst Du zusätzliche Kennzahlen, wie zum Beispiel die Verteilung von Follow- und Nofollow-Links sowie die Verteilung der Start- und Unterseitenlinks (= Deep-Links).
Hier lässt sich schwer von einem allgemeingültigen idealen Verhältnis der Linkarten sprechen, jedoch wäre es auffällig, wenn ausschließlich Follow- und keine Nofollow-Links vorhanden wären. Genauso verhält es sich mit der Verteilung der Start- und Unterseiten. Je nach Art der Website kann das Verhältnis jedoch variieren. So weisen Onlineshops zum Beispiel in der Regel mehr Links auf Unterseiten auf. Generell solltest Du Dich hier an Deinen Top-Wettbewerbern orientieren und Dir die „Link-Landschaft“ der anderen aus derselben Branche oder Nische ansehen. Unterscheidet sich Dein Linkprofil stark von der Mehrheit der anderen, kannst Du davon Dein weiteres Vorgehen für Deine Linkmarketing-Strategie ableiten.
Erläuterung: Nofollow-Links werden vom Google Bot zwar nicht verfolgt, das heißt sie vererben keinen PageRank und keine weiteren Signale, die in das Ranking der Suchmaschinen einfließt. Dennoch tragen Nofollow-Links zu einem natürlichen Linkprofil bei. Dadurch kann das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit Deiner Website gesteigert, Traffic generiert und die Diversifizierung Deiner Linkquellen unterstützt werden. Deshalb solltest Du bei der Entwicklung Deiner Linkmarketing-Strategie sowohl Follow- als auch Nofollow-Links berücksichtigen.
Auf was Du bei SISTRIX ebenfalls zugreifen kannst, ist die Verteilung der Sichtbarkeitswerte von Linkquellen sowie die Linktexte (= Anchor Texte) und Linkziele. Auch hier solltest Du darauf achten, dass eine gewisse Abwechslung der Linktexte vorhanden ist und diese zum Beispiel nicht nur aus Money Keywords bestehen.
Es lassen sich bei SISTRIX zudem bis zu insgesamt sechs Domains miteinander vergleichen, sodass Du auch hier direkt Deine Top-Wettbewerber hinzufügen kannst. Hierfür klickst Du auf das Zahnrad rechts über Deinem Sichtbarkeitsindex-Verlauf und dann auf die Option „Diagramm vergleichen“.
Du kannst aber auch auf der Domain-Überblicksseite auf „Mit Wettbewerbern vergleichen“ klicken und insgesamt bis zu sieben Domains eingeben. Die Toolbox vergleicht die jeweiligen Domains auf einer separaten Seite. Auf dieser Seite findest Du alle wichtigen Leistungskennzahlen für die ausgewählten Domains. Auch hier raten wir Dir aus Gründen der Übersichtlichkeit, zunächst nur Deine Top 3-Wettbewerber hinzuzufügen.
Folgende Kennzahlen werden mithilfe dieser Toolbox miteinander verglichen:
Die zu vergleichenden Domains lassen sich auch ganz einfach ändern, indem Du auf den jeweiligen Filter über der ersten Tabelle klickst. Dadurch öffnet sich ein Textfeld, in welchem Du eine neue Domain angeben und einen Vergleich anstellen kannst.
Solltest Du Dir nicht sicher sein, wer Deine Top-Wettbewerber sind, eignet sich hierfür auch die Konkurrenzanalyse in SISTRIX. Dabei kannst Du zum einen über die Recherche mit einem Keyword gehen und das entsprechende Keyword in der Suchleiste angeben. Anders als die Suchmaschine zeigt Dir SISTRIX die Veränderungen in den Ergebnissen an. Die SERPs-Tabelle unten zeigt Dir potenzielle Wettbewerber an, die zu dem bestimmten Begriff auf wichtigen Positionen ranken.
Zum anderen kannst Du auch eine Recherche auf Domain-Ebene starten. Hierfür gibst Du Deine Domain in die Suchleiste ein und klickst in der Navigation links unter „SERPS“ auf „Wettbewerber“. Dort kannst Du auswählen, ob Du anhand des Hostnamens oder anhand der kompletten Domain potenzielle Wettbewerber analysieren möchtest. Da beide Vorgehensweisen nicht zu denselben Ergebnissen führen, raten wir Dir, diese ergänzend für die Ermittlung Deiner Wettbewerber einzusetzen.
3.3 Link Research Tools
Die Link Research Tools, kurz LRT, bietet eine umfangreiche Plattform für die Wettbewerbsanalyse, denn auch hier findest Du umfangreiche Infos zum Linkprofil Deiner Konkurrenz, wie zum Beispiel die Verteilung der Links in den verschiedenen LRT Power*Trust-Bereichen. Hier kannst Du überprüfen, ob die Verteilung Deiner Links dem Durchschnitt Deiner Wettbewerber entspricht oder ob Du in bestimmten Bereichen auffällig weniger oder mehr Links zu verzeichnen hast.
Erläuterung: Die Metrik LRT Power bewertet die Stärke einer Seite anhand der Linkanzahl, wohingegen die Metrik LRT Trust die Qualität der bestehenden Links bewertet. Beide zusammen ergeben die Gesamtmetrik LRT Power*Trust.
Bei LRT nutzt Du den „Competitive Landscape Analyzer“, bei welchem Du Deine URL und die URLs Deiner Wettbewerber einfügen kannst.
Wähle hier die Option „Voll Analyse“, bei welcher Du neben dem Kästchen „LRT Power*Trust TM Domain“ auch noch Deine weiteren gewünschten SEO-Metriken auswählen kannst. Jetzt kannst Du den Report starten. Unter „Ihre Reporte“ findest Du neben der Verteilung nach LRT Power*Trust-Bereichen unter anderem auch Informationen zum Linkstatus, zu den Linktypen (z.B. Text oder Image) oder der Verteilung der Start- und Unterseiten. Ähnlich wie bei SISTRIX auch kannst Du LRT also dafür nutzen, die Linkprofile Deiner Wettbewerber mit Deinem eigenen zu vergleichen. Das umfasst des Weiteren auch:
Anzahl der Backlinks
Linkqualität
Linktexte
Darüber hinaus ermöglicht Dir LRT eine umfassende Backlinkanalyse der Wettbewerber. So erhältst Du detaillierte Informationen über die Herkunft der Backlinks, deren Qualität, Relevanz und Verlinkungsmuster, durch welche die Strategien Deiner Wettbewerber besser nachvollzogen werden können.
4. Identifizierung von Chancen und Risiken
Mithilfe eines Linkaudits kannst Du nicht nur Chancen identifizieren und Deine bisherige Linkmarketing-Strategie überdenken und neu ausrichten; durch die gründliche Analyse der Linkprofile Deiner Wettbewerber kannst Du zudem potenzielle Risiken erkennen, die sich negativ auf Deine Suchmaschinenplatzierung auswirken könnten.
Eine solche Chance findet sich in sogenannten Linklücken. Dabei handelt es sich um Webseiten, die bereits auf Deine Konkurrenten, aber nicht auf Dich verlinken.
Anhand der Auswertung von Deinen Linkmengen und -typen und denen Deiner Konkurrenz lässt sich eindeutig sagen…
…ob Du mehr Follow- oder Nofollow-Links benötigst, um Dein Linkprofil zu diversifizieren
…ob mehr Start- oder Unterseiten-Verlinkungen Sinn machen im weiteren Vorgehen oder
…ob Dir im Gegensatz zu Deinen Wettbewerbern Links in einem bestimmten Sichtbarkeitsbereich fehlen (z. B. große und reichweitenstarke Portale oder kleinere, aber sehr themenrelevante Seiten).
Im Endeffekt gilt es, nicht herauszustechen, um keine negativen Signale an Google zu senden. Deshalb solltest Du darauf achten, übermäßige oder unnatürliche Linkmuster zu vermeiden.
Generell solltest Du die Wettbewerbssituation im Auge behalten, Trends und weitere Entwicklungen in Deiner Branche beobachten und frühzeitig Chancen erkennen und aufgreifen, um einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Ein Linkaudit bietet Dir hierfür die nötige Basis, um die wichtigsten Faktoren und Kennzahlen auf dem Schirm zu haben.
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